Der Band befasst sich mit der Beziehung von Konstruktionsgrammatik und Mehrsprachigkeit. Dabei kommen AutorInnen zu Wort, die von konstruktionsgrammatischen Positionen ausgehen und sich mit der theoretischen Modellierung, der Praxis und dem Lernen mehrerer Sprachen befassen. Sie diskutieren theoretische und anwendungsbezogene Probleme, wie Konstruktionsgrammatik zu entwickeln ist, um dem Faktum der Mehrsprachigkeit gerecht zu werden. Die beiden Fragen, die es hierbei zu beantworten gilt, sind die folgenden: Was kann die Mehrsprachigkeitsforschung gewinnen, wenn sie sich auf Konstruktionsgrammatik einlässt? Und: Wie muss die Konstruktionsgrammatik gedacht werden, wenn sie gemäß dem Postulat der Gebrauchsbasiertheit tauglich sein soll für die Modellierung und Beschreibung der Sprachpraxis mehrsprachiger Personen und deren sprachlicher Repertoires?
Inhalt
Jürgen Erfurt & Sabine De Knop
Über Konstruktionsgrammatik, sprachliches Lernen und Mehrsprachigkeit
Steffen Höder
Mehrsprachige Äußerungen aus dem Blickwinkel der Diasystematischen Konstruktionsgrammatik: eine Annäherung
Philipp Wasserscheidt
Sprachkontakt als Lernprozess in der Bilingualen Konstruktionsgrammatik
Wolfgang Imo & Evelyn Ziegler
Situierte Konstruktionen: das Indefinitpronomen man im Kontext der Aushandlung von Einstellungen zu migrationsbedingter Mehrsprachigkeit
Evelyn Wiesinger
no volver a repetir lo mismo pa’ tras: [V para atrás] als Konstruktion im Sprachkontakt
Sabine De Knop & Fabio Mollica
Verblose Direktiva als Konstruktionen: ein kontrastiver Vergleich zwischen Deutsch, Französisch und Italienisch
Thomas Herbst
Über Kognition zur Konstruktion – Zielorientiertes Lernen fremdsprachlicher Konstruktionen von links nach rechts
Alice Delorme Benites
Das Potenzial der Konstruktionsgrammatik für die Übersetzungswissenschaft am Beispiel von Substantivkomposita
Alexandra N. Lenz
Rezension: Elmentaler, Michael/Rosenberg, Peter (2015): Norddeutscher Sprachatlas (NOSA). Band 1: Regiolektale Sprachlagen